Ausbildung zum/zur Kreissekretär/in
Man könnte meinen, dass man als Kreissekretär bzw. Kreissekretärin vor allem Anrufe entgegennimmt, Post öffnet und Briefe verschickt – die Bezeichnung ist jedoch irreführend, es handelt sich hierbei um eine Bezeichnung für Beamte und Beamtinnen in der Kreisverwaltung oder bei öffentlichen Einrichtungen. Als Azubi lernst Du dort die verschiedensten Bereiche und Ämter der Kommunalverwaltung kennen. Gleichzeitig belegst Du einen Lehrgang an einer Berufsschule, wo die Theorie im Vordergrund steht, die dir im späteren Berufsalltag helfen wird. Das sind zum Beispiel Staats-, Verwaltungs- und Sozialrecht, aber auch Volks- und Betriebswirtschaft sowie Sozialwissenschaften.
Schon gewusst?
- Die Vorgänger der heutigen Landkreise im Mittelalter waren die Grafschaften.
- Der Landrat leitet die Kreisverwaltung und ist damit der oberste Kommunalbeamte – und zugleich die unterste staatliche Verwaltungsbehörde. Das bezeichnet man als sogenannte Doppelstellung des Landrats.
- Die Stadt, in der die Organe des Kreises ihren Sitz haben, bezeichnet man als Kreishauptstadt. Die einzige Ausnahme in Deutschland ist Garmisch-Patenkirchen: Der Ort hat kein Stadtrecht und ist deswegen Hauptort des Landkreises Garmisch-Patenkirchen.
Du solltest eine Bewerbung für einen Ausbildungsplatz als Kreissekretär auf jeden Fall in Betracht ziehen, wenn…
- Du Dich am Schreibtisch zu Hause fühlst.
- Dich Paragraphen und Verordnungen nicht abschrecken.
- Du gerne als Dienstleister Bürgerinnen und Bürger berätst.
Kreissekretär ist wahrscheinlich eher nicht Dein Traumberuf, wenn…
- Du bei der Arbeit gern körperlich aktiv sein möchtest.
- Du kreativ und künstlerisch arbeiten willst.
- Du das politische System absolut uninteressant findest.
Karriere und Perspektiven als Kreissekretär
Während Deiner Ausbildung bist Du als Kreissekretär-Anwärter Beamter auf Probe, in der Regel wirst Du danach in die Laufbahngruppe 1 (früher mittlerer Dienst genannt) übernommen und darfst Dich dann Verwaltungswirt nennen. Du arbeitest von Anfang an sehr selbstständig und bist vor allem für die Belange von Bürgerinnen und Bürgern zuständig, zum Beispiel im Einwohnermeldeamt. Du kannst verschiedene Fort- und Weiterbildungen belegen oder sogar ein Studium anschließen. Wenn Du engagiert bist und gute Leistungen zeigst, ist auch eine Übernahme in Laufbahngruppe 2 (gehobener Dienst) möglich.