ERASMUS+ für Auszubildende: Austausch mal anders!

ERASMUS+ für Auszubildende: Austausch mal anders!

Wie wär’s? Hast Du Lust, Europa kennenzulernen und dabei „ganz nebenbei“ durch ein Auslandpraktikum schon während der Ausbildung wichtige Erfahrungen für Deine berufliche Karriere zu sammeln? Das EU-Förderprogramm ERASMUS+ macht das möglich. Wir von azubify.de verraten Dir die wichtigsten Kniffe und Infos, wie Du Dir die begehrte Förderung sicherst.

Für Studenten ist das ERASMUS-Programm bereits ein „alter Hut“, um mal ein Semester im Ausland zu studieren. Seit ERASMUS+, bei dem es sich um ein 2014 aufgelegtes EU-Förderprogramm für „allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport“ handelt, können endlich auch Azubis ein gefördertes Praktikum im Ausland absolvieren..

Ziel bei ERASMUS+ ist es, die Bildung in Europa zusammenzuführen, vor allem die berufliche Bildung. Auf www.erasmusplus.de findest Du sämtliche Infos – auch in Leichter Sprache. Das Schöne bei ERASMUS+: Du entscheidest über Land, Dauer und Zeitpunkt des Praktikums.

Übrigens: Erasmus ist auch der Name eines mittelalterlichen Gelehrten aus den Niederlanden, der als erster überzeugter Europäer gilt. In diesem Zusammenhang steht ERASMUS für „EuRopean Community Action Scheme for the Mobility of University Students“.

Ein Auslandspraktikum mit ERASMUS+ ist maßgeschneidert

Ein Auslandsaufenthalt mit dem ERASMUS+ Programm ist vielseitig. Die meisten Azubis arbeiten in einem Praktikumsbetrieb. Den kann man sich entweder selber suchen oder ihn durch Firmenkontakte oder ein Pool-Projekt vorgeben lassen. Manche besuchen zusätzlich auch einen Sprachkurs.

Ausbildung im Ausland bedeutet Vorteile

Der Vorteil eines solchen Programms: Internationale Berufskompetenzen sind im späteren Berufsleben extrem gerne gesehen. Weitere Pluspunkte sind:

  • Du erlebst andere Kulturen
  • Deine Fremdsprachenkenntnisse verbessern sich
  • Du lernst unterschiedliche Arbeitsmethoden kennen
  • Späteren Arbeitgebern zeigst Du, dass Du flexibel bist

Auslandspraktikum: Wie lange dauert es?

Zwischen zwei Wochen und zwölf Monaten ist nahezu alles möglich (sogar splitten!). Wesentlich ist für Dich vor allem das Berufsbildungsgesetz, das hinsichtlich eines Praktikums im Ausland vorschreibt, dass diese maximal ein Viertel der Ausbildungszeit dauern dürfen. Dabei verlängert sich die Ausbildung durch das Auslandspraktikum nicht. Clevere nutzen deshalb z.B. auch Ferien, um weniger Unterrichtsstoff in der Berufsschule nachzuholen. Denn das ist Pflicht – ebenso wie das Weiterführen des Berichtsheftes.

Übrigens kann ERASMUS+ noch ein ganzes Jahr nach Ausbildungsende in Anspruch nehmen!

Die Anmeldung zum Auslandspraktikum

Dein erster Ansprechpartner sollte immer der Ausbildungsbetrieb sein, denn dieser kann Anträge auf die Förderung ERASMUS+ stellen. Ebenso die Berufsschule. Häufig gibt es hier bereits Verbindungen ins Ausland, vor allem bei größeren Unternehmen. Dein Ausbilder kennt die Auslandskontakte sicherlich.

Alternativ kannst Du Dich für sogenannte Poolprojekte von Bildungseinrichtungen wie Berufsschulen oder Kammern bewerben. Diese sind offen für Azubis aus ganz Deutschland bzw. aus dem jeweiligen Bundesland. Eine Übersicht über diese Angebote ist auf dem BiBB-Portal der Nationalen Agentur zu finden.

ERASMUS+ trägt nicht alle Kosten

Der Stipendiumsbetrag deckt nur einen Teil Deiner Kosten vor Ort ab, Du solltest also vorbereitet sein, dass Du selbst etwas beisteuern musst. Da es sich bei Deinem Auslandsaufenthalt aber um einen Teil Deiner regulären Ausbildung handelt, wird Deine Ausbildungsvergütung während der Zeit weitergezahlt. Darüber hinaus kannst Du noch Zuschüsse für Fahrtkosten, Aufenthaltskosten oder etwa für ein Visum beantragen. Falls Du eine Behinderung hast, kommt ERASMUS+ ebenfalls für dadurch entstehende Mehrkosten auf.

Ganz wichtig zu wissen ist aber, dass das Geld nicht direkt ausgezahlt wird! Die Förderung geht an die Einrichtung, die den Antrag gestellt hat – also die Berufsschule, Kammer oder der Betrieb. Während einige dem Azubi dann den Förderbetrag aushändigen und den die Reise selbst organisieren lassen, behalten andere den Betrag und kümmern sich um Anreise und Unterkunft.

Bildcredit: Patrick Daxenbichler – https://stock.adobe.com

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