Zeitumstellung: Wer hat an der Uhr gedreht?

Zeitumstellung: Wer hat an der Uhr gedreht?

Und schon wieder ist es so weit: Die Umstellung von der Sommerzeit auf die Winterzeit steht uns bevor. In der Nacht vom 30. auf den 31. Oktober wird kräftig an der Uhr gedreht und aus 3 Uhr wird wie durch Zauberhand auf einmal 2 Uhr. Eine Stunde mehr beschert uns also die Zeitumstellung. Du hast also eine Stunde mehr, um Dich gemütlich noch einmal im Bett umzudrehen. Oder eine Stunde mehr, die Du mit Deinen Freunden verbringen kannst. So oder so, die Verabschiedung der Sommerzeit und das Einstellen der Winterzeit, bringt definitiv einen Vorteil. Besonders Menschen, die früh ihre Arbeit antreten müssen, profitieren von der Zeitumstellung. So weit, so gut – doch warum stellen wir die Uhr eigentlich um? Und was macht das mit unserem Biorhythmus?

Warum gibt es die Sommerzeit und Winterzeit?

Erst 1980 wurde in Deutschland die Zeitumstellung eingeführt. Zuvor gab es allein die Winterzeit, die bestimmte, auf welche Zahl der Uhrzeiger weisen sollte. Aber wieso aus einer zwei Zeiten machen, fragst Du Dich vielleicht. Ganz einfach: Ziel war es, Energie zu sparen. Die 70er Jahre waren durch eine weltweite Ölkrise geprägt, aus welcher der Energiespargedanke entstand. Bevor es die Zeitumstellung gab, wurde es im Sommer so früh hell, dass bei Tagesanbruch noch fast alle schliefen. So wurde kostbares Tageslicht, dass dabei helfen sollte, Strom zu sparen, einfach vergeudet. Die Sommerzeit einzuführen und die Uhr eine Stunde vorzustellen, brachte mehr Helligkeit in die Abendstunden. Die Hoffnung: Durch die extra Stunde Tageslicht werde weniger Energie benötigt. Heute ist umstritten, ob das wirklich stimmt. Deshalb gibt es jedes Jahr wieder Diskussionen darüber, die Zeitumstellung abzuschaffen. Bisher jedoch ohne Erfolg. Die Sommer- und Winterzeit sind übrigens nicht gleich lang: Während die Sommerzeit 7 Monate dauert, bleibt die Winterzeit nur 5.

Und was hat jetzt eigentlich die Zeitumstellung mit Deinem Biorhythmus zu tun?

Die innere Uhr ist nicht nur ein Mythos, es gibt sie wirklich. Verantwortlich dafür ist eine erbsengroße, hormonproduzierende Drüse in unserem Gehirn. Diese steuert Teile der Hormonproduktion Deines Körpers und beeinflusst damit viele körpereigene Prozesse. Sowohl Deine Körpertemperatur und Dein Blutdruck als auch Dein Stoffwechsel werden von den biologischen Abläufen geregelt. Ob Dir eine Stunde mehr oder weniger zur Verfügung steht, merkt Deine innere Uhr sofort. Denn bei Dunkelheit stößt Dein Körper das Schlafhormon Melatonin aus. Dieses steuert den Schlaf-Wach-Rhythmus auf ganz natürliche Weise. Bereits wenn die Dämmerung anbricht, beginnt der Melatonin-Spiegel im Blut anzusteigen. Den Höhepunkt erreicht er normalerweise gegen 3 Uhr in der Nacht. Deine Atemfrequenz und Dein Blutdruck senken sich – Müdigkeit stellt sich ein. Bei Tageslicht hingegen bekommt das Wachmacherhormon Cortisol seinen großen Auftritt. Durch die vermehrte Ausschüttung des sogenannten Stresshormons wird Dein Körper wacher und aktiv. Neben Cortisol spielt übrigens auch das Hormon Serotonin eine Rolle bei Deiner Agilität. Mit der Zeitumstellung wird diese innere Uhr ganz schön durcheinandergebracht. Dein Körper ist nämlich dran gewöhnt, diese Hormone zu einer bestimmten Uhrzeit auszuschütten.

Vorteil der Winterzeit: Früh aufstehen fällt leichter

Dein Tagesablauf als Azubi folgt in der Regel immer einem ähnlichen Muster. Wahrscheinlich musst Du morgens früh aus dem Bett und willst trotzdem möglichst fit und ausgeschlafen für Deinen Arbeitstag sein. Da es durch die Zeitumstellung jetzt eine Stunde früher hell wird, beginnt Dein Körper eher mit der Ausschüttung des Wachhormons Cortisol und Du wirst automatisch eher wach. Der positive Nebeneffekt: Gehörst du nicht zu den passionierten Frühaufstehern, greift Dir Dein Körper in der Winterzeit mit der Hormonproduktion also etwas unter die Arme. Übrigens: Da die Winterzeit die ursprüngliche Zeit ist, ist es für Deinen Körper insgesamt einfacher, sich an diese Zeit anzupassen.

Schwierigkeiten mit der Zeitumstellung? Das kann helfen!

Smartphone, Fernseher & Co aus dem Abendprogramm verbannen: Denn abends kein künstliches Licht mehr zu benutzen, kann Deinem Körper helfen, sich an die natürliche Zeit anzupassen.

Schlafroutinen entwickeln: Klingt langweilig, hilft aber langfristig bei Deiner Schlafhygiene. Durch regelmäßige Schlafenszeiten und bestimmte Routinen vor dem zu Bett gehen, kommst du eher in den Schlaf. Denn Dein Körper ist ein Gewohnheitstier und wird es Dir danken.

Winterzeit ist auch gleichzeitig Heizungszeit. Doch bitte nicht im Schlafzimmer. Die richtige Temperatur kann Deinen Schlafrhythmus positiv beeinflussen. Optimal ist eine Schlafzimmertemperatur von ungefähr 17° C.

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