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Home Sweet Home: Deine erste eigene Wohnung

Der Einstieg ins Berufsleben ist für viele Azubis auch mit dem Umzug in die erste eigene Wohnung verbunden. Entweder, weil sich der Ausbildungsplatz in einer anderen Stadt befindet oder aber, weil es an der Zeit ist, endlich auf eigenen Beinen zu stehen. Bevor Du dem Hotel Mama Lebewohl sagst, solltest Du Dir allerdings genau überlegen, wie viel Wohnung Du Dir leisten kannst. Schließlich ist die Ausbildungsvergütung in der Regel nicht üppig.

Eigene Wohnung, WG oder Wohnheim?

In Wohnungsangeboten wird häufig nur die Kaltmiete genannt. Hinzu kommen immer die Nebenkosten, unter anderem für Strom, Wasser und Heizung. Neben den laufenden Kosten kommen vor dem Einzug oft noch weitere Ausgaben auf Dich zu. In der Regel musst Du eine Kaution von bis zu drei Monatsmieten zahlen. Die Kaution bekommst Du bei Deinem Auszug zurück – vorausgesetzt, Du hast keine Mängel an der „Mietsache“ (Juristendeutsch für „Wohnung“) verursacht. Für die Beseitigung von Macken an Fußböden, Türen und anderem Inventar darf der Vermieter die von Dir gezahlte Kaution verwenden. Vor Deinem Einzug muss die Wohnung womöglich renoviert werden. Selbst wenn Du diese Arbeiten mit Freunden oder Eltern erledigst, musst Du das Material bezahlen.

Gemeinsam günstiger wohnen

Falls eine Wohnung für Dich allein Deinen finanziellen Rahmen sprengt, ist eine Wohngemeinschaft mit Freunden oder anderen Azubis eine sinnvolle Alternative. In der Regel könnt Ihr Euch gemeinsam eine deutlich größere, komfortablere Wohnung leisten als allein und teilt Euch neben der Miete auch die Kosten für Internet- und Kabelanschluss. Wenn man zum ersten Mal allein oder in einer fremden Stadt wohnt, ist eine WG außerdem deutlich geselliger als das „Wohnklo“ mit 25 Quadratmetern. Ähnliche Vorteile bieten Wohnheime für Azubis. Hier lebt es sich günstig unter jungen Leuten, Kontakte sind schnell geknüpft. Die Wohnheime werden über die Handwerkskammern oder Kolpinghäuser direkt vergeben.

Im Zweifelsfall hilft eine Bürgschaft

Azubis werden bei der Wohnungssuche immer wieder die Erfahrung machen müssen, dass manche Vermieter Angst haben, „junge Leute“ könnten die Miete nicht zahlen. Eine Elternbürgschaft hilft Dir, Deine Traumwohnung zu bekommen. Dieses Dokument gibt Deinem Vermieter die Sicherheit, dass Deine Eltern die Miete für Dich übernehmen, falls Du mal nicht in der Lage bist, sie zu zahlen.

Aufs Kleingedruckte achten

Bevor Du Deine Unterschrift unter den Mietvertrag setzt, solltest Du jeden Satz am besten gemeinsam mit Deinen Eltern sorgfältig durchlesen. Ein ganz wichtiger Punkt für Deinen Mietvertrag als Azubi ist der Kündigungszeitraum. Laut Gesetz darf Dein Vermieter nicht darauf bestehen, dass Du beispielsweise den gesamten Zeitraum Deiner Ausbildung in der Wohnung bleibst und Miete bezahlst. Wie jeder andere Mieter musst auch Du als Azubi flexibel sein und jederzeit kündigen können. Zusätzlich ist es vollkommen egal, ob der Mietvertrag von Dir selber oder von Deinen Eltern abgeschlossen wurde. Eine gesetzliche Kündigungsfrist von drei Monaten ist also vollkommen normal.

Der Mietvertrag ist unter Dach und Fach und Du freust Dich auf Deine erste eigene Wohnung. Nicht vergessen: Spätestens nach dem Umzug musst Du verschiedenen Stellen Deine neue Adresse mitteilen, darunter Ausbildungsbetrieb, Finanzamt, Krankenkasse, Bank und Versicherungen. Bei der Post kannst Du gegen eine geringe Gebühr einen Nachsendeantrag stellen und bekommst dann automatisch Deine Post an die neue Adresse. Auch bestimmte Papiere müssen umgeschrieben werden, zum Beispiel Personalausweis oder die Zulassungspapiere Deines Autos.

Wie findest Du eine geeignete Wohnung?

Damit Du Dich in Deinem neuen Eigenheim auch richtig wohlfühlen kannst, ist eine umfassende Suche nach der passenden Bleibe ein Muss. Gute Wohnungen, die auch noch preiswert sind, sind in den meisten Städten Mangelware. Das heißt, Du solltest Dich, wenn möglich, frühzeitig damit beschäftigen, sodass die Aussichten auf Dein Wunschobjekt realistisch sind. Fängst Du nämlich zu spät mit der Suche an, kann es sein, dass Du Dich mit etwas zufriedengeben musst, was Du eigentlich gar nicht möchtest. Es gibt verschiedene Wege, um Deine erste eigene Wohnung zu finden.

Wenn Du Dich offline auf die Suche begeben möchtest, könnten Deine ersten Anlaufpunkte die Wohnungsanzeigen in Zeitungen oder Wochenblättern sein. Besonders hilfreich sind hierbei die Lokalzeitungen oder Wochenblätter Deiner (neuen) Heimatstadt. Eine Zeitungsanzeige gibt Dir einen ersten Überblick über die Wohnung, die zu vermieten ist. Wie groß ist sie, wie viele Zimmer gibt es, was beträgt die Kalt- oder die Warmmiete. Für eine Besichtigung ist meist ein Kontakt, eventuell ein Name und eine Telefonnummer angegeben, den du benachrichtigen kannst, wenn Du die Wohnung gern besichtigen würdest.

Außerdem ist es sinnvoll, auf Aushänge in nahe liegenden Supermärkten oder auf den „Schwarzen Brettern“ anderer Einrichtungen der Stadt zu achten. Auch hier sind oft Wohnungsanzeigen zu finden, die Dir bereits das Nötigste über die Wohnung verraten.

Natürlich kannst Du ebenfalls direkt einen Termin bei einem Makler vereinbaren, der für Dich passende Objekte heraussucht und die Wohnungen mit Dir zusammen besichtigt. Rechne aber damit, dass der Makler für seine Arbeit ein Honorar verlangt, welches Du extra bezahlen musst.

Wenn Du offline eine Wohnung suchst, solltest Du außerdem Deine Augen und Ohren offenhalten: Vielleicht kennt jemand aus Deinem Freundeskreis wiederum jemanden, der seine Wohnung vermietet. Erzähle Deinen Freunden und Bekannten von Deiner Wohnungssuche, sodass sie sich für Dich umhören können.

Ein anderer Weg, um nach passenden Wohnungen zu suchen, ist das Internet. Auf vielen verschiedenen Immobilienportalen ist es möglich, nach einer bestimmten Zimmerzahl oder nach Wohnungen in einem bestimmten Preissegment zu suchen. So findest Du schneller Wohnungen, die Deinen Vorstellungen entsprechen. Außerdem gibt es Websites und Foren, die speziell für junge Leute, Auszubildende oder Studenten geeignet sind, um sich austauschen zu können. Oft kannst Du dort Erfahrungsberichte lesen und Dir wertvolle Tipps zur Wohnungssuche holen. Häufig sind auch auf der Website Deiner (neuen) Heimatstadt entsprechende Wohnungsanzeigen zu finden.

Worauf musst Du bei der Wohnungssuche achten?

Wenn Du ein Objekt gefunden hast, das Dir gut gefällt, solltest Du noch auf einige Dinge achten, bevor Du den Mietvertrag unterschreibst. So vermeidest Du, dass es im Nachhinein zu Ärger und Frust kommt.

Nach langer Suche hast Du endlich eine Wohnung gefunden, die Dir gefällt und ein Besichtigungstermin steht an. Zunächst ist es wichtig, dass Du Dich auf den Termin vorbereitest. Mach Dir im Voraus klar, auf was Du besonders viel Wert legst und bei welchen Punkten Du keine Kompromisse eingehen möchtest. Sei Dir bewusst, dass vielleicht nicht alles nach Deinen Vorstellungen verläuft und die Fotos, die Du von der Wohnung gesehen hast, eventuell nicht der Realität entsprechen. Bereite Dich darauf vor, Kompromisse bei Dingen einzugehen, die Dir nicht ganz so wichtig sind. Vereinbare die Besichtigung  bei Tageslicht. So bekommst Du einen vollständigen und guten Einblick, in der Dunkelheit sind Mängel häufig nicht zu erkennen.

Stimmt der erste Eindruck, solltest Du ins Detail gehen und die Ausstattung sowie den Zustand der Behausung prüfen. Achte besonders auf folgende Punkte: Ist die Verkabelung zeitgemäß und gibt es genügend Steckdosen? Beachte den Zustand der Fenster und Türen: Lassen sie sich gut schließen und öffnen, sind die Dichtung und der Rahmen intakt? Wichtig ist, nach möglichen Anschlüssen, wie zum Beispiel für die Waschmaschine oder den Geschirrspüler zu schauen. Außerdem ist es entscheidend zu prüfen, ob sich an den Wänden oder an der Decke Schimmel- oder Wasserflecken befinden. Wie viel Zeit und Aufwand muss allgemein in die Renovierung gesteckt werden? Sind die Nachbarn zu hören? Und wichtig: Gehört die Einbauküche zur Wohnung beziehungsweise kann sie übernommen werden? Die Anschaffung einer Küche kann ansonsten teuer werden.

Auch das ist ein wichtiges Entscheidungskriterium für Deine neue Wohnung. Wie viel Zeit möchtest Du morgens und nachmittags für den Arbeitsweg aufbringen? Gibt es eine direkte Verbindung zur Arbeitsstelle, die Du mit öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen kannst? Oder möchtest Du morgens besonders lange schlafen können und somit einen kurzen Arbeitsweg haben? All das solltest Du Dir durch den Kopf gehen lassen, bevor Du Dich für eine Wohnung entscheidest.

Trügerisch können die Mietkosten sein, die Du zunächst in den Wohnungsanzeigen liest. Oft ist hier nur die sogenannte Kaltmiete aufgelistet, welche vermeintlich günstig wirkt. Entscheidend für Deine monatlichen Ausgaben sind die Warmmiete und die Zusatzkosten. In der Warmmiete und in den Zusatzkosten enthalten sind sogenannte Betriebskosten, das können Kosten für die Müllabfuhr, die Wasserversorgung, die Kosten für eine Versicherung, Kabelanschluss oder Stromkosten sein. Diese zusätzlich anfallenden Ausgaben sind nicht in der Kaltmiete enthalten.

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