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Deine optimale Prüfungsvorbereitung

Vorbereitung ist alles, ganz besonders, wenn es um Prüfungen geht. Hier erfährst Du, wie Du Dich am besten auf schriftliche und mündliche Prüfungen vorbereitest, welche Lerntechnik die richtige für Dich ist, welcher Lerntyp Du bist und was Du gegen Deine Prüfungsangst tun kannst.

Welche Lerntechnik ist in der Prüfungsvorbereitung die richtige?

Es gibt unzählige verschiedene Techniken zum richtigen Lernen, da es auch verschiedene Lerntypen gibt. Aber in einem sind sich alle einig: Eine Nacht vorher den gesamten Prüfungsstoff zu lernen, ist nicht die richtige Methode. Also plane langfristig!

Am besten fängst Du, je nach Prüfungsart, schon zwei bis drei Monate vorher an, das Material zu sichten und erstellst Dir einen Lernplan. Vor allem für Deine Zwischen- und Abschlussprüfung ist eine optimale Prüfungsvorbereitung wichtig. Verteile den Lernstoff auf rund acht Wochen vor der Prüfung und vergiss nicht, genügend Pausen für Dich einzuplanen. Unser Gehirn kann nur für begrenzte Zeit neue Inhalte aufnehmen. Irgendwann schaltet es ab und es bringt nichts mehr zu versuchen, sich neue Dinge zu merken. Nutze diese Pausen zur Regeneration und um den Kopf frei zu kriegen. Achte zusätzlich darauf, genug zu schlafen, denn auch das hilft Deinem Gehirn dabei, am nächsten Tag wieder voll leistungsfähig zu sein.

Falls Du Dich mit der Motivation schwertust, können Dir verschiedene erprobte Techniken dabei helfen. Eine davon ist die Pomodoro-Technik.

Die Pomodoro-Technik

Diese Zeitmanagement-Methode wurde in den 80ern von Francesco Cirillo entwickelt. In fünf Schritten kannst Du sie ganz einfach anwenden und für Deine Prüfungsvorbereitung nutzen:

  • Formuliere Deine Aufgabe aus: Was willst Du innerhalb der vorgegebenen Arbeitsphase schaffen?
  • Stelle einen Wecker, Dein Handy oder einen Internet-Timer auf 25 Minuten.
  • Stürze Dich in dieser Zeit auf Deine vorher formulierte Aufgabe, bis der Timer klingelt.
  • Gönne Dir eine kurze Pause von 5 Minuten, danach geht es wieder von vorne los.
  • Alle vier Pomodori solltest Du eine längere Pause von 15 bis 20 Minuten einlegen.

Die Pomodoro-Methode hilft Dir nicht nur bei der Motivation, sie beugt auch der „Aufschieberitis“ vor, die uns alle befällt, wenn es darum geht, mit einer wichtigen Aufgabe anzufangen. Aber die Vorstellung, sich nur 25 Minuten lang an diese Aufgabe zu setzen, senkt die Hemmschwelle. Und bevor Du Dich versiehst, hast Du schon stundenlang gelernt.

So erkennst Du Deinen Lerntyp

In der Regel unterscheidet man zwischen vier verschiedenen Lerntypen: auditiv, kommunikativ, visuell und motorisch. Natürlich ist es auch möglich, dass Du nicht nur zu einem bestimmten Lerntyp gehörst. Vielleicht lernst Du gleichermaßen gut, indem Du Dir die wichtigsten Punkte aufschreibst und anschließend mit anderen darüber diskutierst. Am besten beobachtest Du Dein Lernverhalten und findest so heraus, welchem Lerntyp Du am ähnlichsten bist. Wenn Du das weißt, steht der perfekten Prüfungsvorbereitung nichts mehr im Wege.

Am besten merkst Du Dir Inhalte, die Du vorher gehört hast. Den Stoff, den Dir Deine Lehrer mündlich in der Berufsschule nähergebracht haben oder den Dir Dein Arbeitgeber von Angesicht zu Angesicht erklärt hat, kannst Du Dir am besten merken. Du erschaffst Dir das ideale Lernumfeld, indem Du Dir das Gelernte selbst vorsagst, es Dir vorliest oder den Prüfungsstoff aufnimmst und Dir immer wieder anhörst – zum Beispiel morgens auf dem Weg zum Betrieb, abends auf dem Heimweg, während eines Spaziergangs oder beim Joggen.

Durch Diskussionen und Gespräche mit anderen lernst Du am besten, daher sind Lerngruppen das perfekte Lernumfeld für Dich. Indem Du mit anderen über den gelernten Stoff sprichst, kannst Du ihn verinnerlichen und so auch selbst verstehen. Denn wie Albert Einstein schon sagte: Wenn Du es nicht einfach erklären kannst, hast Du es nicht gut genug verstanden. Anderen den Prüfungsstoff zu erklären, dient also auch als eine Art Selbstkontrolle. Wenn Du den anderen das Gelernte so erklären kannst, dass sie es begreifen, hast Du es auch selbst verstanden.

Am besten kannst Du Dir die Dinge merken, die Du selbst notiert hast. Aber auch Grafiken und Tabellen tauchen in Deinem Kopf auf, als hättest Du sie abfotografiert. Bist Du ein visueller Typ, schreibst Du Dir den Prüfungsstoff am besten auf und denkst Dir Bilder zu den einzelnen Themengebieten aus. Durch die Assoziation mit bestimmten Bildern kannst Du Dir den Lernstoff im Idealfall einfach einprägen.

Learning by Doing – das ist Dein Motto. Die Inhalte, die Du selbst im Betrieb umsetzen konntest, vergisst Du nicht. Aber auch wenn Du beim Lernen gerne herumläufst, kannst Du zum motorischen Typ gehören. Am besten notierst Du Dir den Prüfungsstoff auf Karteikarten, die Du überall hin mitnehmen kannst. Dann kannst Du auch beim nächsten Spaziergang oder auf dem Weg zur Arbeit problemlos lernen. Hauptsache, Du bewegst Dich dabei.

Was tun bei Prüfungsangst?

Um die Prüfungsangst im Vorfeld so gering wie möglich zu halten, hilft eine optimale Prüfungsvorbereitung. Erstelle Dir einen Lernplan, plane genügend Pausen ein und halte Dich auch daran. Am Tag vor der Prüfung solltest Du auf Powerlernen verzichten. Zu diesem Zeitpunkt kann das Gehirn kaum mehr neuen Stoff aufnehmen. Wiederhole lieber das, was Du in den letzten Wochen gelernt hast, gönne Dir genügend Pausen und gehe früh ins Bett, um am Prüfungstag so ausgeschlafen und erholt wie möglich zu sein.

Bereite alles, was Du für die Prüfung brauchst, schon vorher vor. Denk auch daran, Dir eine Flasche Wasser mitzunehmen. Trinken kann Dir bei der Konzentration helfen. Mach Dich früher als sonst auf den Weg, damit Du Dein Ziel rechtzeitig erreichst und Dich nicht wegen Bus, Bahn oder Straßenverkehr stressen musst.

Bevor Du in die Prüfung gehst, solltest Du Dich auch nicht von anderen aus der Ruhe bringen lassen. Es gibt immer jemanden, der in Panik ausbricht und alle anderen damit verrückt macht. Sei nicht diese Person!

Während der Prüfung solltest Du Dir alle Fragen in Ruhe durchlesen. Überlege dann, wie viel Zeit Dir zur Verfügung steht und in welcher Reihenfolge Du die Fragen am besten beantwortest. Sollte sich die Prüfungsangst bemerkbar machen, atme mehrmals tief in den Bauch ein und aus. Das sendet ein Signal an Dein Gehirn, dass alles in Ordnung ist, und sorgt für schnelle Entspannung. Auch vorher erlernte Entspannungstechniken können nun zum Einsatz kommen und gegen die Prüfungsangst helfen.

Falls es doch zu einem Blackout kommt: Nicht in Panik verfallen! Du hast Dich optimal auf diese Prüfung vorbereitet. Das Wissen ist da. Versuch, Dich an die Tage zu erinnern, in denen Du genau den Stoff gelernt hast, der jetzt abgefragt wird. Notizen, Zeichnungen oder auch ein Mindmap auf einem Extrazettel können Deinem Gedächtnis zusätzlich auf die Sprünge helfen.

Diese Prüfungen gibt es in Deiner Ausbildung

Während Deiner Ausbildung wirst Du verschiedene Prüfungen absolvieren müssen. Hier erfährst Du, welche das sind und wie Deine Prüfungsvorbereitung jeweils aussehen sollte.

Die schriftliche Prüfung

Während der schriftlichen Prüfung hast Du im Vergleich zur mündlichen Prüfung wesentlich mehr Zeit, Dir eine passende Antwort zu überlegen. Nutze diese Zeit, indem Du die Fragen konzentriert durchliest und Dir Deine Antworten darauf in Ruhe überlegst, bevor Du drauflos schreibst.

Die einzelnen Fragen musst Du nicht in der vorgegebenen Reihenfolge beantworten. Suche Dir zunächst die Aufgaben heraus, die Du sicher lösen kannst. Das verschafft Dir nicht nur ein Erfolgserlebnis, sondern ist auch der erste Schritt in Richtung einer guten Note.

Halte Dich bei der Beantwortung so knapp und genau wie möglich. Damit kommst Du direkt auf den Punkt und verschwendest nicht unnötig Zeit, die Du vielleicht am Schluss dringend für die letzte Aufgabe gebraucht hättest.

Die mündliche Prüfung

Viele fürchten sich vor der mündlichen Prüfung, dabei ist das gar nicht nötig. Denn hier unterhältst Du Dich nicht mit Deinen Lehrern und Ausbildern, sondern mit Deinen zukünftigen Kollegen. Also zeig ihnen Dein Wissen!

Um Dich auf die mündliche Prüfung vorzubereiten, lässt Du das Gelernte am besten vorher von Deinen Freunden oder Deiner Familie abfragen. Im Idealfall stellt ihr die Prüfungssituation nach, damit Du Dich besser auf die mündliche Prüfung vorbereiten kannst und keine Angst vor der Prüfungssituation hast.

Bleib während der Prüfung ruhig, suche den Blickkontakt und lass den Fragenden aussprechen, bevor Du antwortest. Eine kurze Zeit zum Überlegen und Zurechtlegen Deiner Antwort ist erlaubt und kann Dir dabei helfen, die Frage kurz und präzise zu beantworten. Vermeide Füllwörter wie Ähm und Äh ebenso wie Ausschweifungen, die dazu führen, dass Deine Antwort gar nichts mehr mit der ursprünglichen Fragestellung zu tun hat. Sprich ruhig und selbstbewusst mit Deinen Prüfern und belege Deine Antworten mit Beispielen aus der Praxis, Vergleichen oder Zitaten, die Du gelernt hast.

Die Zwischenprüfung

Sollte für Dich eine Zwischenprüfung vorgesehen sein, findet sie in der Mitte Deiner Ausbildung statt. Die Teilnahme ist Pflicht, um zur Abschlussprüfung zugelassen zu werden. In der Regel dauert die Zwischenprüfung zwei bis drei Stunden. Hier wird Dein Wissen aus der ersten Ausbildungshälfte abgefragt, darum ist eine langfristige Vorbereitung wichtig.

Bestehst Du die Zwischenprüfung mit guten bis sehr guten Noten, kannst Du Dir überlegen, ob Du Deine Ausbildung verkürzen möchtest und welche Möglichkeiten Dir hier zur Verfügung stehen. Fällst Du durch diese Prüfung, bedeutet das nicht automatisch das Ende Deiner Ausbildung. Aber es würde zeigen, dass Du das bisher Gelernte noch nicht so verinnerlicht hast, wie es zu diesem Zeitpunkt vorgesehen ist. Bereite Dich darum ebenso gut auf Deine Zwischenprüfung vor, wie Du es für die Abschlussprüfung tun würdest.

Solltest Du aus privaten oder gesundheitlichen Gründen nicht an der Zwischenprüfung teilnehmen können, musst Du sie so schnell wie möglich nachholen. Denn ohne Zwischenprüfung wirst Du nicht zur Abschlussprüfung zugelassen.

Die Abschlussprüfung

Die Abschlussprüfung findet am Ende Deiner Ausbildung statt und fragt noch einmal all das ab, was Du in den letzten zwei bis drei Jahren gelernt hast. Wie für die Zwischenprüfung musst Du beziehungsweise muss Deine Ausbildungsstätte Dich auch für die Abschlussprüfung bei der dafür zuständigen Stelle anmelden. Das kann zum Beispiel die Industrie- und Handelskammer oder die Handwerkskammer sein.

Um zur Abschlussprüfung zugelassen zu werden, musst Du die nach §43 Berufsbildungsgesetz vorgegebenen Voraussetzungen erfüllen:

  • korrekte Anmeldung bei der dafür zuständigen Stelle
  • eine absolvierte Zwischenprüfung
  • Nachweise der praktischen Ausbildung in Form von Berichtsheften
  • Ableistung der vorgegebenen Ausbildungszeit

Treffen alle diese Voraussetzungen auf Dich zu, darfst Du an der Abschlussprüfung teilnehmen. Im besten Fall bestehst Du sie mit Bestleistungen, aber solltest Du in einigen Fächern durchfallen, besteht die Möglichkeit einer Nachholprüfung. Informiere Dich dafür bei der zuständigen Kammer.

Weitere Tipps fürs Lernen

  • Frühzeitig planen – und den Plan dann auch einhalten!
  • Die Pausen nicht vergessen. Dein Kopf braucht Zeit, um sich zu erholen.
  • Nicht aus der Ruhe bringen lassen, ganz gleich, wie viel oder wenig die anderen Azubis in Deinem Betrieb oder der Berufsschule schon gelernt haben.
  • Selbst ausgedachte Prüfungsfragen können Dir dabei helfen, Dich auf die echten Fragen während der Prüfung vorzubereiten und Blackouts vorbeugen.
  • Nicht ablenken lassen. Schalte zur Not das Internet aus, gehe in eine Bibliothek zum Lernen oder versuch es mit der Pomodoro-Methode.
  • Ruhig bleiben! Du hast Dich fantastisch vorbereitet und wirst diese Prüfung schaffen.

Bonustipp: Wenn Du gerne zusammen mit anderen lernst, ist ein Kurs zur Prüfungsvorbereitung vielleicht das Richtige für Dich. Die IHK bietet Kurse für diverse Ausbildungsberufe an. Eine frühzeitige Anmeldung, um noch einen Platz in den Kursen zu bekommen, ist erforderlich.

Auszeichnung World Young Reader PrizeWorld Young Reader Prize in der Kategorie „A great help“
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